Niclas Metzinger im Interview
Niclas, du spielst jetzt deine zweite Saison beim SV Linx und hast dich zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft entwickelt. Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen der letzten und der aktuellen Saison?
Der größte Unterschied zwischen der letzten und der aktuellen Saison ist meiner Meinung nach unsere verbesserte Teamchemie und taktische Ausrichtung. Wir halten seit längerem an unserer Fußballphilosophie fest und entwickeln sie kontinuierlich weiter. Dadurch haben wir ein besseres Verständnis füreinander entwickelt und können auf dem Platz besser zusammenarbeiten sowie effizienter nach vorne spielen. Der erfolgreiche Saisonstart hat unser Selbstvertrauen gestärkt und unseren Glauben an uns selbst wachsen lassen. Wir treten jedes Spiel an mit dem klaren Ziel, zu gewinnen. Das aufgebaute Selbstvertrauen unterstützt uns dabei, dieses Ziel konsequent zu verfolgen.
Obwohl der Kader fast identisch ist, sieht man dieses Jahr einen enormen Teamgeist auf dem Platz. Wie hat sich das Team entwickelt, um diese Einheit zu bilden?
Ich bin überzeugt davon, dass jeder in unserem Team seine Rolle kennt. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig den Erfolg und die Spielzeit gönnen. Jeder einzelne Spieler hat eine große Bedeutung für das Team. Der Teamgedanke steht für uns an erster Stelle. Individuelle Interessen sollten hintenanstehen, um unseren Zusammenhalt nicht zu gefährden. Nur durch eine gemeinsame und einheitliche Zusammenarbeit können wir letztendlich erfolgreich sein. Für mich persönlich spielt die offene Kommunikation innerhalb des Teams und mit den Trainern eine entscheidende Rolle für unseren bisherigen Erfolg.
Im April hast du im Interview gesagt, dass es vor allem an der Konstanz und der Beständigkeit fehlt, weshalb man zu der da-maligen Zeit meist gegen Gegner verloren hat, die in der Tabelle weiter unten platziert waren. Das sieht jetzt anders aus. Wie trainiert man Konstanz und Beständigkeit?
Unser Team hat in letzter Zeit großen Wert darauf gelegt, den Fokus zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir eine hilf-reiche Denkweise entwickelt, bei der wir von Situation zu Situation denken und uns nicht mit möglichen Konsequenzen, dem Umfeld oder hypothetischen Gedanken belasten. Unsere Aufmerksamkeit liegt stattdessen auf den kommenden Aktionen. Bereits in der Trainingswoche beginnen wir uns auf jedes Spiel vorzubereiten.
Der Trainer spielt eine große Rolle bei eurer Entwicklung, aber wie siehst du die Rolle der Spieler selbst?
Wir haben einen guten Mix aus erfahrenen, talentierten und jungen Spielern. Das Trainerteam gibt uns einen Rahmen und eine taktische Ausrichtung vor. Doch während des Spiels kann jeder Spieler Verantwortung übernehmen und auf dem Feld eigene Entscheidungen treffen. In der Mannschaft gibt es Spieler, die das Pressing steuern oder den Spielrhythmus bestimmen. Wir haben innerhalb des Teams die Aufgaben und Verantwortungsbereiche gut verteilt.
Jetzt gab es gegen Teningen eine 3-0 Niederlage nach einer wahnsinnig starken Serie. Was ist zu tun, um die kommenden Spiele wieder erfolgreich zu gestalten?
Wir sollten unseren Weg konsequent weitergehen und uns von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Niemand hat vor der Saison daran geglaubt, dass wir eine Serie von zehn ungeschlagenen Spielen in der Verbandsliga erreichen könnten. Unser Ziel war es, diesen positiven Lauf so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Trotz der Niederlage in Teningen können wir nach etwa einem Drittel der Saison ein positives Zwischenfazit ziehen. Nach dem Rückschlag im Pokal gegen den SV Oberachern haben wir bereits bewiesen, dass wir uns von Niederlagen erholen können.
Welche Rolle spielst du abseits des Spielfelds in der Mannschaft?
Abseits des Spielfelds kümmere ich mich um organisatorische Angelegenheiten wie die Mannschaftskasse, die Einteilung des Materialdienstes und die Planung der Hallenturniere. Mein Ziel ist es, meine Leistung auf dem Platz zu bringen und dabei auch vermehrt Verantwortung zu übernehmen.
Letzte Frage: Die Fairnesstabelle sieht nicht so freundlich aus, wie die Punktetabelle. Beachtet man sowas als Spieler oder denkt man „Hauptsache gewonnen“?
Als Spieler ist es natürlich wichtig, Spiele zu gewinnen und Punkte zu sammeln. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich lieber in der Punktetabelle ganz vorne stehen als in der Fairnesstabelle. Die Fairness im Spiel ist zwar ein zusätzlicher Aspekt, der zeigt, dass man respektvoll mit dem Gegner umgeht, jedoch können in bestimmten Situationen taktische Fouls oder hartes Spiel erforderlich sein, um letztendlich an der Spitze der Punktetabelle zu stehen.